RFID

RFID steht für Radio-Frequency Identification und ist ein System zur automatischen und berührungslosen Identifizierung und Lokalisierung mittels Mikrochips.

Es besteht aus einem Transponder (Mikrochip ohne eigene Spannungsquelle), welcher sich am zu identifizierenden Objekt befindet, sowie einem Lesegerät. Der Transponder enthält einen kennzeichnenden Code, durch welchen ihn das Lesegerät mittels hochfrequenter elektromagnetischer Wellen identifizieren kann.

Zur sinnvollen Anwendung von RFID-Systemen z.B. in der Industrie ist meist noch eine geeignete Software zur Verwaltung und Verarbeitung der Daten notwendig.

Ursprung und Entwicklung

Bereits im zweiten Weltkrieg wurden über die Reflexion von Radarwellen Systeme zur Unterscheidung von Freund und Feind in Panzern und Flugzeugen eingesetzt.

Die erste Anwendung in der Industrie war eine Entwicklung des Siemens Konzerns in den 1960er Jahren zur Identifikation von Eisenbahnwaggons und Autoteilen.

In den 1970er Jahren wurden RFID Systeme erstmalig in größeren Stückzahlen, z.B. für die Warensicherung, verwendet.

Zum Einsatz als preisgünstige Massenware kam die RFID-Technologie in den 1980er Jahren, u.A. durch Förderprogramme verschiedener Staaten. Seitdem wird sie z.B. in Mautsystemen, elektronischen Schlössern, für bargeldloses Zahlen, in Skipässen, elektronischen Wegfahrsperren u.a. eingesetzt.

Zu diesem Zeitpunkt erfolgten auch erste Versuche für den Einsatz in der Möbelindustrie, aufgrund der deutlich teureren Hardware konnte sich das System jedoch nicht gegen die Barcode-Werkstückidentifikation durchsetzen.

Seit den 2000er Jahren erfolgt jedoch aufgrund der deutlich gesunkenen Kosten und der größeren allgemeinen Verbreitung ein vermehrter Einsatz solcher Systeme, z.B. mit dem von IMA entwickelten RFID.System.

Ein großer Vorteil der RFID-Technologie gegenüber Barcode-Systemen besteht darin, dass die Werkstückoberfläche nicht beeinträchtigt wird. Da einige der verwendeten Mikrochips mittlerweile keine höheren Kosten als Barcode-Etiketten verursachen, können sie auch am Werkstück verbleiben, während Barcode-Etiketten meist vor der Auslieferung wieder entfernt werden müssen.

1993 stellte die Firma Leitz das TIM (Tool Information Management) System vor, welches die automatische Identifikation von Werkzeugen auf CNC-Bearbeitungszentren ermöglicht.

Weiterhin existiert ein solches System in der Homag Gruppe unter dem Begriff Tool-Management.

siehe auch
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Bilder

HSK-F63 mit Leitz TIM Mikrochips
LEITZ
Kombination RFID/Barcode Handlesegerät (Wikipedia)