Anschlag für Deckschichtüberstand

Anschläge für Deckschichtüberstand werden überall dort eingesetzt, wo furnierte Platten weiter bearbeitet werden sollen.

Problematik:

Wird eine Holzwerkstoffplatte mit Furnier beschichtet, steht dieses nach dem Pressvorgang normalerweise allseitig über. Soll die Platte nun weiterbearbeitet werden, kann die eigentlich für eine korrekte Ausrichtung des Werkstücks relevante Kante der Trägerplatte nicht an einen durchgehenden Anschlag angelegt werden.

Um trotzdem furnierte Werkstücke sicher und genau anlegen zu können, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen, welche sich auf zwei Grundprinzipien zurückführen lassen:

1) Der Anschlag besteht aus vielen sehr dünnen Lamellen mit Zwischenräumen, so dass das überstehende Furnier in einen der Zwischenräume passt. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass die Werkstückkante am eigentlichen Anschlag geführt wird. Der Nachteil liegt in der vergleichsweise aufwändigen und somit kostenintensiven Konstruktion.

2) Der Anschlag hat eine oder mehrere überstehende Lamellen, welche zwischen oberer und unterer Deckschicht passen und an denen die eigentliche Werkstückkante anliegt. Der Vorteil liegt in der sehr einfachen und preisgünstigen Konstruktion. Der Nachteil besteht darin, dass das Werkstück vom eigentlichen Anschlag ein Stück absteht und damit eine andere Position hat als ein Werkstück ohne überstehende Deckschicht.

Einsatz in der CNC-Bearbeitung

Das größte Einsatzgebiet der Anschläge für Deckschichtüberstand ist die stationäre CNC-Bearbeitung. Hier wird fast ausschließlich die zweite Variante eingesetzt.

Fast alle Hersteller nutzen für das Ausrichten des Werkstückes am Maschinentisch befestigte Metallzylinder, welche im rechten Winkel angeordnet sind. An diesen Metallzylindern befinden sich Abstandhalter, welche zwischen die beiden Deckschichten reichen. Daran kann das Werkstück angelegt werden. Diese Vorrichtungen sind meist einfach zu aktivieren, z.B. können sie eingeschoben oder herumgeklappt werden, die einfachste Variante wird auf den Anschlagzylinder geschraubt.

Der Hersteller Weeke hat hier eine Sonderlösung, da er bei vielen Maschinen keine Zylinder, sondern einen durchgehenden Anschlagbalken benutzt. Dabei ist der Deckschichtüberstand ebenfalls durchgehend und kann herausgeklappt werden.

Bei vielen modernen Maschinen erkennt die Steuerung automatisch, ob ein Anschlag für überstehende Deckschichten verwendet wird und korrigiert den Werkstücknullpunkt entsprechend. Ansonsten muss der Bediener dies bei der Programmierung selbst beachten, wodurch die Anschläge eine mögliche Fehlerquelle darstellen.

Einsatz in der Plattenaufteiltechnik

Bilder

Anschlag für Deckschichtüberstand
WEEKE
klappbare Anschläge
MASTERWOOD, 2006
Anschlagbalken
WEEKE, 2006