Nullfuge - Heißlufttechnik

Die Heißlufttechnik ist ein Kantenanleimverfahren für die Erzeugung einer so genannten Nullfuge. Die Entwicklung dieser Technologie kommt aus dem Hause Schugoma. Im Jahr 2011 stellten sie auf der Ligna das Hot-Air-System vor. Mittlerweile haben verschiedene Hersteller weitere Anleimverfahren zum Erreichen einer Nullfuge mit Heißluft entwickelt.

Verfahren

In einem Vorratsbehälter wird eingespeiste Druckluft durch einen patentierten Rotationslufterhitzer auf 300-600°C erwärmt. Die erhitzte Luft wird durch eine Schlitzdüse kurz vor den Druckrollen bei gleichbleibender Temperatur und konstantem Volumenstrom auf die Funktionsschicht des Kantenbands gerichtet. Die heiße Luft bringt die Funktionsschicht zum Schmelzen. Ein Sensor erfasst die Werkstücklänge, sodass der Luftverbrauch auf ein Minimum reduziert wird. Im Leerlauf-Modus wird keine Luft verbraucht. Um anliegende Aggregate vor der Hitze zu schützen, wird das Heißluftaggregat mit einer Isolierung versehen. Seit Einführung der Technologie konnten sowohl der Energieverbrauch als auch die Aufheizzeit reduziert werden.

Wissenswertes

Trotz der Kritik an der Lautstärke, dem hohen Energie- und Luftverbrauch und einer langsameren Durchlaufzeit wird dieses Verfahren im Handwerk und Mittelstand verwendet. Ein Grund dafür sind die verhältnismäßig geringen Anschaffungskosten. Ein Nachrüsten ist sowohl bei Kantenanleimmaschinen als auch bei Bearbeitungszentren möglich. Ebenso sind mobile und stationäre Geräte für Handwerker verfügbar.

Anbieter und Aggregate

Bilder

HIT-M 103
MAFELL, 2020
Hot-Air-Technologie (REHAU 2016)
HOLZKRAFT