KeilzinkenverbindungGrundsätzlich handelt es sich bei Keilzinkenverbindungen um Längsverbindungen von Vollhölzern, deren Enden mittels ineinander greifender Profile keilförmiger Zinken jeweils gleicher Breite und Länge verklebt werden. Der Begriff Keilzinkenverbindung ist in der DIN - Norm 68140-1 definiert sowie in weiteren DIN/EN Normen je nach Anwendungsgebiet spezifiziert. Diese Norm ist jedoch nur für tragende Verbindungen verbindlich, einige der im Möbelbau verwendeten Keilzinkenverbindungen sind somit nicht mit europäischen und nationalen Normen konform. Einsatz von KeilzinkenverbindungenEine Keilzinkung kann überall dort eingesetzt werden, wo kurze, längliche Werkstücke aus Vollholz (z.B. Leisten, Bohlen, Kanthölzer, Bretter) verlängert werden müssen. Dies kann der Fall sein, wenn mittels Optimierungskappsäge ausgekappte Gutstücke aus der Holzoptimierung wieder zu einheitlichen Werkstücken zusammengesetzt werden sollen. Auch im Ingenieurholzbau spielt die Keilzinkenverbindung eine wichtige Rolle, da es ohne Werkstückverlängerung annähernd unmöglich wäre, große Tragwerke aus Holz zu realisieren. Die Notwendigkeit einer Zinkenverbindung ergibt sich daraus, dass es aufgrund der Holzstruktur nicht möglich ist, Massivholz dauerhaft stirnseitig zu verkleben. Durch das Fräsen ineinander greifender Profile sind die Kontaktflächen zwischen den Werkstücken ausschließlich Längsholz und lassen sich somit problemlos miteinander verkleben. Das Keilzinken von Bauholz unterliegt in Deutschland und der EU besonderen Bestimmungen. So dürfen nur speziell zertifizierte Unternehmen keilgezinkte Ware für die Verwendung als Bauholz (z.B. Brettschichtholz, Konstruktionsvollholz) herstellen (sogenannte "Leimgenehmigung"). Formen von KeilzinkenverbindungenSofern die zu verbindenden Werkstücke keinen quadratischen Querschnitt haben, ist ein grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal die Richtung der Zinkenverbindung. VertikalzinkungDen Begriff "Vertikalzinkung" kann man sowohl auf die Ausrichtung der Zinken bei flach liegenden Brettern beziehen als auch auf die Lage der Werkstücke beim Fräsen von Zinken mit Paketanlagen. Die Bretter werden hochkant gestapelt und stehen somit vertikal. Das Zinkenprofil ist über die gesamte Breitseite des Werkstücks sichtbar. Vorteile:
Nachteil:
Anwendungen:Vorranging für Bauholz oder besonders preisgünstige keilgezinkte Ware, als Mittellage bei FensterkantelnHorizontalzinkungDas Zinkenprofil ist nur an der Schmalseite des Werkstücks sichtbar (die Zinken sind also bei flach liegenden Brettern horizontal ausgerichtet), beim Fräsen des Profils mit Paketanlagen liegen die Bretter flach bzw. horizontal nebeneinander. Um in der Fläche halb angeschnittene Zinkenprofile und ausgebrochene Stellen zu verhindern, werden Horizontalzinkungen üblicherweise als "Schulterzinken" ausgeführt. Dabei werden auf die Werkstückdicke angepasste Fräswerkzeuge genutzt. Diese fräsen nur bis einige mm unter der Werkstückfläche das Zinkenprofil. Oben und unten werden (üblicherweise mit im Gleichlauf laufenden Vorritzsägen) glatte Verleimfugen erzeugt. Vorteile:
Nachteile:
Anwendung:Vorranging für Möbelplatten und andere Werkstücke im SichtbereichNormen für Keilzinkenverbindungen:
Bildquellen: Weinig/GreCon (Abbildung 1), Dirk Bartens |
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