Auslegermaschine

Bauart von CNC-Bearbeitungszentren und -fräsen, bei der die Hauptspindel sowie eventuell weitere vorhandene Bearbeitungseinheiten an einem Ausleger befestigt sind.

Bauweise

Diese Bauart hat ihre Ursprünge in der mechanischen Kopieroberfräse und wird heute eher bei kleineren, leichten Maschinen eingesetzt bei denen es auf eine platzsparende Bauweise, hohe Flexibilität (durch die einseitig offene Konstruktion können deutlich größere Werkstücke aufgelegt werden, als die Maschine zu bearbeiten in der Lage ist) und eine kostengünstige Lösung ankommt. Konstruktiv bedingt nimmt die Steifigkeit zum Ende des Auslegers hin kontinuierlich ab. Deshalb hat diese Bauform Grenzen bei Bearbeitungen mit sehr hoher Präzision, sehr hoher Zerspanungsleistung und sehr großen Werkstückabmessungen.

Ausführungsvarianten

  • fester Ausleger und in X und Y bewegter Tisch (sogenannter Kreuztisch, heute in der Holzbearbeitung nicht mehr gebräuchlich)
  • in einer Achse bewegter Ausleger und in einer Achse bewegter Tisch (selten zu finden), gelegentlich bei Bearbeitungszentren eingesetzt, welche in Durchlauf-Maschinenstraßen integriert sind und bei denen die Vorschubbewegung in X gleichzeitig die Durchlaufbewegung ermöglicht
  • feststehender Tisch und in X bewegter Auslegerträger welche den eigentlichen Ausleger trägt. Am Ende des Auslegers sind fix die Aggregate befestigt. Die Y- Achse wird realisiert, indem der gesamte Ausleger sich vor und zurück bewegt (heute aufgrund des hohen Platzbedarfs nicht mehr gebräuchlich).
  • feststehender Tisch und in X bewegter fester Ausleger, die Y-Bewegung kommt durch Verfahren der Hauptspindel bzw. des Aggregateträgers am Ausleger zustande. Da es sich hier um die platzsparendste Variante ohne nennenswerte Nachteile handelt, ist dies die heute gebräuchliche Form von Auslegermaschinen.
  • Diese Bauform kann noch einmal unterschieden werden zwischen Einzelausleger oder Doppelausleger mit dazwischen liegendem Aggregateträger.

Sonderform seit Anfang 2000er

Der Ausleger wird an seinem Ende durch eine mitfahrende Stütze auf Prismenführungen stabilisiert, ähnlich der Gantrybauweise. Dies ermöglicht eine höhere und gleichmäßige Steifigkeit des Auslegers bei gleichen Materialquerschnitten.

Siehe auch:

Bilder

Auslegermaschine mit Doppelausleger
WEEKE, 1996
Auslegermaschine Urform Oberfräse
SCM, 1990