Gegenlauf

Drehrichtung eines drehbaren, zylindrischen Maschinenteils (z.B. Hobelwelle, Vorschubwalze, Leimwalze, Dosierwalze, Auftragswalze, ..) in Bezug auf das Werkstück bzw. eines anderen Maschinenteils. Dabei bedeutet 'Gegenlauf', dass die Bewegungen der Teile zu keiner gemeinsamen Vorschubrichtung führen.

Fräswerkzeuge, Hobelköpfe

Die Schnittbewegung des Werkzeugs ist der Vorschubbewegung des Werkstücks entgegengesetzt. Der Anschnitt des Holzes beginnt nicht mit dem Auftreffen der Messerschneide auf das Werkstück sondern erst mit Beginn der Austauchbewegung. Davor schabt und drückt die Schneide. In der Austauchbewegung beginnt der Schneidvorgang. Die dabei entstehenden Späne sind langgestreckt und von zunehmender Dicke.

Vorteile

  • Längere Werkzeugstandzeit
  • da sich der Druck langsam auf das Messer beginnend von der Hauptschneide aufbaut.
  • durch Vorspaltung: Schneidvorgang beginnt parallel zur Faserrichtung, dadurch kommt es zur Holzspaltung vor dem eigentlichen Schnitt. Das Messer hat einen kürzeren Wirkweg als beim Fräsen im Gleichlauf.
  • Werkzeug-Antriebskraftersparnis durch Vorspaltung
  • zulässig für Handvorschub und mechanischen Vorschub

Nachteile

  • Bei ungünstigem Faserverlauf kann es durch die Vorspaltung zu rauher Oberfläche und Ausrissen kommen.

Anwendung

Aufgrund seiner ökonomischen Vorzüge hinsichtlich der Werkzeugstandzeit wird der Hauptteil der Zerspanungsarbeiten auf Holzbearbeitungsmaschinen im Gegenlauf ausgeführt. Um dennoch eine gute Schnittqualität zu erzielen und Ausrisse auszuschließen, werden Gleichlaufspindeln eingesetzt.

Schleifaggregate

Auch Schleifaggregate arbeiten gewöhnlich im Gegenlauf, da damit ein hoher Spanabtrag und eine kurze Verweilzeit des Schleifmittels auf einer bestimmten Werkstückfläche (Stichwort Erwärmung) sichergestellt ist.

siehe auch
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